Jobeagle

«Jobstories™, the new way of recruiting»

Langweilige Stelleninserate und aufwendige, nicht mobilfreundliche Bewerbungsprozesse. Das will Jobeagle mit seinen JobStories™ ändern..

Delia Herger
Co-Founder, CSO

Wieso haben Sie Jobeagle gegründet?
Delia Herger: Wir alle wissen, wie schwierig es in der momentanen Situation in gewissen Branchen ist, gute Fachkräfte zu finden. Trotzdem arbeiten die meisten Firmen noch immer mit langweiligen Textinseraten. Eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass dies oft der erste Touchpoint ­zwischen Bewerbenden und Unternehmen ist. Auf diese Art hat die Firma keine Möglichkeit, ihre Kultur, das Team und die ­Arbeitsumgebung authentisch zu zeigen, obwohl diese Faktoren laut vielen Studien enorm wichtig für zufriedene Mitarbeitende sind. Aus diesem Grund haben Marco Pfefferli, Patric Steiner und ich mit ­Job­eagle eine Lösung entwickelt, um auf die veränderten ­Bedürfnisse der heutigen Generationen gezielt ­einzugehen. Unser Ziel ist es, mit Jobeagle den Bewerbungsprozess attraktiver zu gestalten und zu ­verkürzen sowie ein einfaches, authentisches ­Kennenlernen zu ermöglichen.

Mit Jobeagle wird die Jobsuche so einfach wie Online-Dating. Wie funktioniert das?
Bei Jobeagle präsentiert die Firma eine multimediale JobStory™ mit Videos und Bildern vom Arbeitsalltag und den Mitarbeitenden. Kandidatinnen und Kandidaten erhalten so einen tiefen ­Eindruck ins Unternehmen und in die Kultur. Die JobStory wird dann mit Multiposting sehr spezifisch an die gewünschte Zielgruppe ausgespielt. Wenn eine Person nun die JobStory™ spannend findet, hat sie mit einem Swipe und wenigen Angaben die Möglichkeit, Interesse zu bekunden. Mit einem gegenseitigen Like können sich dann beide ­Parteien unkompliziert und schnell per Chat kennenlernen.

Wie kommt dieses Konzept in den verschiedenen Alterskategorien an?
Grundsätzlich sprechen wir alle Personen an, die digital affin und häufig auf dem Smartphone anzutreffen sind. Es hängt mehr vom Senioritätslevel der Stelle ab als vom Alter. Unsere Lösung kommt bisher bei den Benutzern gut an. Sie schätzen es, sich durch die Kurzvideos schnell ein besseres Bild von der Arbeitskultur und den Aufgabenbereichen zu machen und mit den Unternehmen unkompliziert in Kontakt zu treten.

Wie viele Kandidatinnen und Kandidaten, die sich auf Jobeagle registrierten, finden effektiv einen Job?
Wir sind nun seit gut neun Monaten auf dem Markt und tätigten bisher Anstellungen in unterschiedlichsten Unternehmen. Manche Vermittlungen entstanden innerhalb von nur vier Wochen. Das bestätigt, dass unsere Lösung die Rekrutierungsprozesse definitiv vereinfacht. Eine genaue Ratio ist hier aber schwer zu nennen.

Sie setzen beim Recruiting auf «Unbiased Recruiting». Was bedeutet das?  
Wir sind bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender bestrebt, Vorurteile und Diskriminierung aufgrund persönlicher Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, Nationalität oder anderen Faktoren zu vermeiden. Dies erreichen wir, indem ein Unternehmen vorerst nur die wichtigsten auf die Stelle bezogenen Informationen erhält. Das umfasst Informationen zu Fähigkeiten, Erfahrungen und Leistungen. Zusätzlich können Bewerbende einen Persönlichkeitstest machen, damit sich das Unternehmen ein noch besseres Bild über ein Profil machen kann. Nachdem beide Seiten Interesse bekundet haben, wird das Profil dann aufgedeckt.

Was kostet Jobeagle für Kandidatinnen und Kandidaten und Unternehmen? 
Für Kandidatinnen und Kandidaten ist unsere Lösung kostenfrei. Unternehmen können Job­eagle als Abomodell nutzen. Es gibt verschiedene ­Angebote, die individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sind. Bereits ab 400 Franken pro Monat kann ein Unternehmen bei uns seine ­JobStories ausschreiben.

Für welche Unternehmensgrösse oder -art eignet sich Jobeagle besonders?
Grundsätzlich für alle Unternehmen, die authentischer und überzeugender auf dem Markt auftreten wollen. Einige Branchen haben es aber deutlich schwieriger, da auch wir den Fachkräftemangel nicht einfach wegzaubern können. Unser Ziel ist es einerseits, die sogenannten «Hidden Champions» wie beispielsweise kleinere KMU anzusprechen, die eigentlich extrem tolle Arbeitgeber sind, nach aussen aber noch einen etwas verstaubten Eindruck machen und es ihnen nicht gelingt, das zu zeigen, was sie zu bieten haben. Ein grosser Teil unserer Kunden sind aber auch Grosskonzerne, die zeitgemäss alle aktiv- und passivsuchenden Kandidatinnen und Kandidaten mobil erreichen wollen.

Der wichtigste Meilenstein in Ihrer Geschichte?
Der wichtigste Meilenstein war für uns drei ­Gründer wahrscheinlich, den Nebenjob aufzugeben und 100 Prozent auf das Start-up zu setzen. Dies war zwar ein Risiko, aber nur so konnten wir all unsere ­Ressourcen in unser Unternehmen stecken und genügend Speed aufbauen.

Gibt es Expansionspläne?
Wir haben noch sehr viel geplant mit Jobeagle. Unser Fokus liegt aktuell stark darauf, das Produkt zu optimieren und skalierbarer zu machen sowie Kunden langfristig zu binden, damit wir in Zukunft auch weitere Märkte erschliessen können.

jobeagle.ch